Blick hin­ter die Kulissen

Hier gewäh­ren wir einen span­nen­den Ein­blick hin­ter die Kulis­sen des NKL. In jedem News­let­ter wird ent­we­der eine Per­sön­lich­keit vor­ge­stellt, wel­che sich für das NKL enga­giert oder auch Wis­sens­wer­tes über den Turn­sport ver­mit­telt. Wel­che Per­son oder wel­ches The­ma in die­sem News­let­ter näher vor­ge­stellt wird.

26 Jah­re Edgar Senn

(Fotos: Ueli Waldner/Tim Dannenberg)

Edgar Senn bei der 30. Gene­ral­ver­samm­lung des NKL

Edgar Senn war wäh­rend 26 Jah­ren Mit­glied des NKL Vor­stan­des, 21 Jah­re davon als Prä­si­dent. Er ist an der GV vom 11. Sep­tem­ber 2021 zurück­ge­tre­ten. Anlass genug, mit ihm zusam­men in unse­rem ers­ten News­let­ter einen Blick hin­ter die Kulis­sen zu machen: Wir haben ver­schie­de­ne Per­so­nen im NKL gebe­ten, eine Fra­ge zu for­mu­lie­ren, ganz nach dem Mot­to, was ich schon immer von Edgar Senn wis­sen woll­te. Hier die Fra­gen und ent­spre­chen­den Ant­wor­ten dazu:

Wie bist du zum NKL gestos­sen und was war der Aus­schlag, sich über­haupt im Vor­stand zu enga­gie­ren? (Kevin Kuh­ni, Kunstturner)

Mein ers­ter Kon­takt mit dem NKL war ein Besuch des dama­li­gen Tech­ni­schen Lei­ters Kurt Strau­mann und dem dama­li­gen Spon­so­ring­ver­ant­wort­li­chen Ernst Grie­der bei mir auf der ehe­ma­li­gen Hypo­the­ken­bank. Ich war dort in der Bank­lei­tung und man woll­te unse­re Bank damals als Spon­sor gewin­nen. Bei der Eröff­nung der Sport­hal­le Schau­en­burg waren alle Spon­so­ren und Unter­stüt­zer ein­ge­la­den. Zusam­men mit mei­ner Toch­ter und einem mei­ner Söh­ne ver­folg­te ich das Trai­ning, wel­ches von Die­ter Hof­mann gelei­tet wur­de. Auf dem Weg nach Hau­se ori­en­tier­te mich mein Sohn Ema­nu­el, dass er Kunst­tur­ner wer­den möch­te. Ich enga­gier­te mich dann als Vater und OK-Prä­si­dent der Schwei­zer Junio­ren­meis­ter­schaf­ten Kunst­tur­nen und wur­de dann nach der gelun­ge­nen Durch­füh­rung ange­fragt, ob ich nicht das Prä­si­di­um des NKL über­neh­men möchte. 

Was hat dich am NKL damals fas­zi­niert, das Prä­si­di­um zu über­neh­men (Fabi­en­ne Strub, Kunstturnerin)
Rück­bli­ckend war es wohl der Reiz, etwas was sich im Auf­bau befun­den hat­te, mit zu gestal­ten und vor allem gemein­sam mit dem dama­li­gen Vor­stand wei­ter zu entwickeln.
Was hat dir die Moti­va­ti­on gege­ben, 26 Jah­re im Vor­stand zu sein? (Isa­bel Mar­ti, Trai­ne­rin Kunst­tur­nen Männer)

Das NKL wur­de damals für den Bereich Kunst­tur­nen Män­ner gegrün­det. Es hat sich jedoch ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt und es ist immer etwas Neu­es dazu­ge­kom­men. Kunst­tur­nen Frau­en und Tram­po­lin, dann der Kauf und Umbau der heu­ti­gen Rosen 1 und Rosen 2 usw. Das hat dazu geführt, dass die Jah­re ver­gin­gen und ich immer dabei geblie­ben bin. Das NKL hat sich ste­tig ent­wi­ckelt und seit 2013 steht es unter der Lei­tung eines Geschäfts­lei­ters mit einer pro­fes­sio­nell täti­gen Geschäfts­stel­le. Die­se Ent­wick­lung und vor allem die Zusam­men­ar­beit im Team haben mich immer fas­zi­niert, bis heute.

Was war der schöns­te Moment in dei­ner Vor­stands­zeit im NKL? (Luc Wald­ner, Trampolinturner)

DER schöns­te Moment gibt es aus mei­ner Sicht nicht. Es gibt aber vie­le schö­ne Höhe­punk­te, wel­che ich in den ver­gan­ge­nen 26 Jah­ren erle­ben durf­te. Zu erwäh­nen sind sicher die Leis­tun­gen der Tur­ne­rin­nen und Tur­ner an Wett­kämp­fen und Meis­ter­schaf­ten. Durch Podest­plät­ze wur­de immer auch der Name NKL wahr­ge­nom­men. Als Prä­si­dent durf­te ich frü­her NKL-Dele­ga­tio­nen an inter­na­tio­na­le Wett­kämp­fe beglei­ten. Sicher war auch der Kauf, der Umfbau und die Ein­wei­hung der Lie­gen­schaf­ten an der Rosen­stras­se 12 und 19–21 ein spe­zi­el­ler Moment für mich.

Tho­mas Rutis­hau­ser und Edgar Senn (2. von Rechts)2004 bei einer aus­ser­or­dent­li­chen Mitgliederversammlung
Wie schaffst du es, in dei­nem jung­ge­blie­be­nen Alter, immer so freund­lich und moti­viert mit Ande­ren zu reden? (Svet­la­na Hüt­ten, Chef­trai­ne­rin Trampolinbereich)

Das bin ich und ich habe kei­ne wei­te­re Begrün­dung dazu. Per­sön­lich ist mir ein anstän­di­ger Umgang unter­ein­an­der sehr wichtig.

Was hat sich aus dei­ner Sicht gegen­über frü­her am meis­ten geän­dert? (Dani­el Gro­ves, Chef­trai­ner Kunst­tur­nen Männer)

Aus mei­ner Sicht hat sich das Ver­hal­ten der Eltern am meis­ten geän­dert. Frü­her haben Eltern, wel­che sel­ber aus dem Turn­sport gekom­men sind, ihre Kin­der zu uns geschickt. Heu­te sind es Kin­der von Eltern, wel­che häu­fig kei­nen direk­ten Bezug mehr zum Tur­nen haben, die im NKL tur­nen. Das ver­langt von allen Betei­lig­ten mehr Auf­klä­rungs­ar­beit und Toleranz. 

Wel­che Spit­zen­sport­le­rin oder wel­chen Spit­zen­sport­ler bewun­derst du und wes­halb? (Lukas Ger­ber, Mit­ar­bei­ter Geschäfts­stel­le NKL)
Es gibt kei­ne ein­zel­ne Per­son, wel­che mir in den Sinn kommt. Ich bewun­de­re all jene Sport­le­rin­nen oder Sport­ler, wel­che Rück­schlä­ge zu ver­kraf­ten hat­ten und sich dann aus­ser­halb von Struk­tu­ren wie­der hoch­ge­ar­bei­tet und Spit­zen­re­sul­ta­te erzielt haben. Wei­ter bewun­de­re die Sport­le­rin­nen und Sport­ler, wel­che nie ganz oben ankom­men, aber trotz­dem täg­lich mit viel Lei­den­schaft die jewei­li­ge Sport­art betrei­ben und so ande­re mitziehen. 
 
Du bleibst ja noch Ver­wal­tungs­rat der Rosen AG und somit indi­rekt mit dem NKL ver­bun­den. Wie lan­ge dür­fen wir noch mit dei­ner Unter­stüt­zung rech­nen? (Lavi­nia Bit­ter­li, Trampolinturnerin)

Solan­ge ich kör­per­lich und geis­tig der heu­ti­gen Zeit noch fol­gen kann, wer­de ich wei­ter ger­ne mit­dis­ku­tie­ren und mich engagieren. 

Was ist dei­ne Bot­schaft als lang­jäh­ri­ger Prä­si­dent des NKL an uns jun­ge Tur­ne­rin­nen und Tur­ner? (Thier­ry Mar­chon, Kunstturner) 

Das Kunst- und Tram­po­lin­tur­nen ver­langt viel und har­tes Trai­ning. Unsau­be­re Aus­füh­run­gen von Ele­men­ten an und auf den Gerä­ten, macht weh. Um die per­sön­li­chen Anspru­che und Zie­le zu errei­chen, braucht es einen gros­sen Durch­hal­te­wil­len. Unab­hän­gig, ob dann die ein­mal gesetz­ten Zie­le erreicht wer­den, hel­fen einem die­se Erfah­run­gen für die spä­te­re Ent­wick­lung im Beruf oder der Fami­lie. Das Erleb­nis, ein Ziel anzu­stre­ben, mit Nie­der­la­gen umzu­ge­hen, sich wie­der auf­zu­rap­peln usw. prägt und unter­stützt auf jeden Fall in spä­te­ren Lebens­pha­sen. Wei­ter hat mich die Aus­sa­ge von Domi­ni­que Gisin an der kürz­lich statt­ge­fun­de­nen Eltern­ver­samm­lung fas­zi­niert, dass nicht nur Resul­ta­te wich­tig sind, son­dern die Ein­stel­lung, immer bes­ser wer­den zu wol­len, zum Erfolg führt

Edgar Senn 2020
Was machst du jetzt mit dei­ner neu gewon­ne­nen Frei­zeit? (Tim Dan­nen­berg, Trai­ner Trampolin)
Durch den Rück­tritt als Prä­si­dent habe ich nicht mehr Frei­zeit. Als Pen­sio­när durf­te ich in den letz­ten 20 Jah­ren mei­ne Zeit immer so ein­tei­len, was mir Freu­de berei­tet hat­te. Für mich ändert ledig­lich das Gefühl, nicht mehr für Alles mit­ver­ant­wort­lich sein zu müs­sen. Das ent­las­tet und setzt Ener­gie für ande­res frei. Wei­ter darf ich in mei­nem Alter auch ein­mal nichts machen und am Nach­mit­tag im Lie­ge­stuhl mei­nen Gross­kin­dern im Gar­ten zuschauen.